AGGRO

Aggression
Gewalt
Gefühl
Richtungswechsel
Orientierung

 Lösungsorientiertes Coaching

bei gewaltförmigem Verhalten und drohendem Verlust des Wohnplatzes

 

Zielgruppe
Wir unterstützen junge Menschen im Alter von 14 bis 21 Jahren, die sich verbal oder physisch gewaltförmig gegenüber Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen verhalten. Sie sollen derzeit oder in naher Zukunft in stationärer Jugendhilfe wohnen. Die jungen Menschen sollen aus eigener Motivation heraus die Unterstützung annehmen können.

Zudem beraten wir lösungsorientiert in Form eines begleitenden Coachings Bezugspersonen wie Helfer*innen oder Eltern im Umgang mit den jungen Menschen.

Ziel
Ziel ist es, den aktuellen Wohnplatz zu halten oder den Übergang in eine geeignete Einrichtung sensibel zu begleiten. Mittels des Trainings sollen sowohl das Ankommen in der neuen Einrichtung erleichtert als auch erneute Hilfe- und Beziehungsabbrüche vermieden werden.

Die jungen Menschen lernen durch AGGRO

  • persönliche Auslöser kennen, die zu destruktiven Verhaltensweisen führen
  • Handlungsalternativen zu entwickeln, im Alltag zu erproben und anzuwenden
  • neue verbale und nonverbale Kommunikationsmöglichkeiten
  • einen Zugang zu ihren Gefühlen und den Ursachen aggressiver Verhaltensweisen zu finden
  • mit Kritik und anderen Meinungen konstruktiv umzugehen

Trainerinnen
Die Trainerinnen haben jahrelange Erfahrungen in der Betreuung junger Menschen mit komplexem Hilfebedarf. Hierzu zählen Straffälligkeit, Bindungsstörung, Traumatisierung, Selbst- und Fremdgefährdung, Wohnungslosigkeit und Fluchterfahrung.

Selina Guttmann ist auf Krisen- und Clearing-arbeit spezialisiert – dazu zählt die Arbeit mit minderjährigen Geflüchteten sowie in einer freiheitsentziehenden Einrichtung. Sie ist ausgebildete Anti-Gewalt-Trainerin nach TESYA®.
Mareike Facklam ist ausgebildete Trauma-pädagogin sowie zertifizierte Antigewalt- und Kompetenztrainerin (AKT®). Spezialgebiet: junge Menschen mit herausfordernden Lebensläufen.

Haltung
Junge Menschen sind Expert*innen ihres eigenen Lebens und Handelns. Wir bieten ein Training an, welches Wut und Aggression zunächst als Ressource anerkennt, z.B. als Teil einer Überlebensstrategie.

Wir verstehen aggressives Verhalten als Folge von biografischen Fehlentwicklungen oder als Ergebnis mangelnder Beziehungsgestaltung.

Gemeinsam mit dem jungen Menschen begeben wir uns in einen Prozess, die persönlichen Hintergründe hierfür herauszufinden, um das Verhalten nachhaltig zu verändern. Wichtige Bezugspersonen aus dem Lebensumfeld sind für diesen Prozess bedeutsam und werden in hohem Maße einbezogen.

Rahmenbedingungen und Leistung
Die Trainingsinhalte von AGGRO profitieren von den jahrelangen Erfahrungen der Trainerinnen mit jungen Menschen in krisenhaften Lebens-situationen im stationären Jugendhilfekontext. Es werden u.a. Methoden der Anti-Aggressions-und Gewaltarbeit sowie der Traumapädagogik genutzt.

Das Training ist auf 6 Monate angelegt und beinhaltet:

  • ein ausführliches Vorgespräch mit dem jungen Menschen
  • wöchentliche Termine à mind. zwei Stunden (inkl. Vor- und Nachbereitung)
  • fünf Termine zu je zwei Stunden mit Eltern/Bezugspersonen/Fachpersonal

Das Training findet in den Räumlichkeiten von Aktion´70 e.V. in der Karl-Marx-Straße 131 in Berlin-Neukölln statt. Sofern eine Einrichtung über einen „sicheren“ Raum verfügt, kann das Training auch am Lebensort der jungen Menschen durchgeführt werden.

AGGRO richtet sich an junge Menschen von 14 bis 21 Jahren in der Zuständigkeit eines Berliner Jugendamtes.

Rechtsgrundlage ist §30 SGB VIII (Erziehungs-beistand / Betreuungshelfer).
Die Finanzierung erfolgt auf der Basis von Fachleistungsstunden.

Anfragen
nimmt Frau Neugebauer unter 0163-7419767 oder anfrage@aktion70.de entgegen. Anfragen können auch durch Fachkräfte stationärer Einrichtungen der freien Jugendhilfe sowie betroffene junge Menschen selbst gestellt werden. Freie Platzkapazitäten sind stets aktuell unter aktion70.de/freie-plaetze/ einsehbar.